Erfolgsgeschichte von Rahmad!
Name: Rahmad
Alter: 21 Jahre
Beruf: Apotheker
Herkunftsland: Afghanistan
Seit 2015 in Österreich.
Zitat: "If you have 1% chance, try it 100 times!"
Meine Erfolgsgeschichte ... findest Du unter meinem Foto.
Stell dich kurz vor?
(Wie heißt du? Wie alt bist du? Seit wann bist du in Österreich? Was ist dein Heimatland?)
Mein Name ist Rahmad, ich bin 21 Jahre alt und lebe seit sechs Jahren in Österreich; ursprünglich komme ich aus Afghanistan.
Was hast du geschafft?
Als ich Ende 2015 hierher nach Österreich gekommen bin, konnte ich kein einziges deutsches Wort. Ich habe mich daher sehr bemüht, die deutsche Sprache möglichst rasch zu erlernen. Am Anfang war es nicht leicht für mich, aber es wurde mit der Zeit immer besser, und bereits sechs Monate nach meiner Ankunft in Österreich habe ich die B1-Prüfung bestanden, mit der ich dann die Hauptschule besuchen durfte.
Was waren die verschiedenen Schritte zu deinem Erfolg heute?
In der Schule habe ich dann sehr tolle Freunde kennen gelernt, mit denen ich heute noch in Kontakt bin. Ich habe dann in weiterer Folge sehr schnell hier in Österreich meine zweite Heimat gefunden, weil ich schnell die deutsche Sprache gelernt habe. Generell ist es sehr wichtig, dass man die Sprache des Landes, in dem man leben möchte, möglichst gut beherrscht.
Schon von Anfang an hatte ich mein Ziel immer vor Augen, da es sehr wichtig ist, dass man ein Ziel hat; nur dann kann man auch dafür kämpfen, diesem Ziel jeden Tag einen Schritt näher zu kommen.
Mein Ziel war und ist es, irgendwann einmal eine eigene Apotheke zu besitzen. Diesem Ziel bin ich heute schon viel näher als noch vor ein paar Jahren. Als ich im Jahr 2018 die Hauptschule erfolgreich abschloss, habe ich damit den ersten Schritt gesetzt, um mein Ziel zu erreichen. Danach habe ich eine Lehre in der Apotheke begonnen und diese im November 2021 erfolgreich abgeschlossen. Zurzeit arbeite ich in einer Apotheke, bin zusätzlich noch als Übersetzer tätig und mache nebenbei auch noch die Matura (Abitur). Nach der Matura möchte ich dann gerne Pharmazie studieren.
Wie ich Übersetzer geworden bin? Als ich 2015 nach Österreich gekommen bin, habe ich hier Freunde aus Afghanistan kennen gelernt, die Pashto gesprochen haben. Da ich deren Sprache und meine Freunde meine Sprache nicht beherrschten, haben wir sofort begonnen, voneinander zu lernen, und schon bald konnte ich fließend Pashto sprechen. Daraufhin wurde ich dann zum Arzt oder zu Behörden als Übersetzer mitgenommen, wodurch ich dann nach und nach beide Sprachen (Pashto und Deutsch) weiter perfektionieren konnte.
Was war schwierig für dich?
Meine erste Zeit in Österreich war für mich nicht so einfach, da ich damals erst 15 Jahre alt war und ich ohne meine Eltern nach Österreich gekommen bin. In dieser Zeit war für mich fast ALLES komplett neu für mich – eine völlig neue Kultur, eine andere Sprache usw.
Aber das Schwierigste für mich war und ist immer noch die Tatsache, ohne meine Eltern leben zu müssen.
Was hat dich motiviert nicht aufzugeben, wenn es schwierig wurde?
Für meine Mutter war es natürlich noch schwieriger, da sie ihren 15 jährigen Sohn auf eine so gefährliche Reise schicken musste. Auch ich hätte mir das alles ganz anders gewünscht, aber damals gab es keine anderen Möglichkeiten und bis heute gibt es keine Alternativen, da die Lage in Afghanistan immer schlechter wird. Alles, was ich geschafft habe, hätte ich niemals ohne die mentale Unterstützung meiner Mutter geschafft.
Wer oder was hilft dir, wenn du Probleme in der Schule, Arbeit, bei der Ausbildung hast?
Natürlich gab es auf meinem Weg bis hierher auch viele schwierige Situationen zu bewältigen. Aber immer, wenn es schwierig wurde, habe ich an meine Ziele gedacht und zu mir selbst gesagt - "Rahmad, du darfst niemals aufgeben!" und damit habe ich mich selbst dazu veranlasst, niemals aufzugeben und immer weiter zu machen.
Wenn ich Schwierigkeiten habe oder nicht mehr weiter weiß, hole ich mir erst einmal die mentale Unterstützung meiner Eltern oder ich bitte meine Lehrerinnen und Freunde um Hilfe. Kein Mensch ist perfekt - deswegen sollten wir immer darauf achten, dass wir uns gegenseitig unterstützen.
Was braucht man, um Erfolg zu haben?
Man muss immer zuerst einmal Ziele haben – erst dann kann man dafür kämpfen, diese selbst gesetzten Ziele auch tatsächlich zu erreichen.
Was rätst du anderen Jugendlichen/ jungen Erwachsenen in ähnlichen Situationen?
Lasst euch von niemanden einreden, dass ihr eure Träume nicht wahr machen könnt. Investiert zuerst Zeit in das Finden von Träumen, dann in den Plan zur Realisierung eurer Träume und schließlich in die Umsetzung dieser Pläne. Auf dem langen Weg dorthin kann es leicht passieren, dass sich eure Träume verändern, weil sich auch eure Ansichten ändern. Das ist aber nicht weiter schlimm. Wichtig ist, dass die Absicht ein gute- ist und ihr alles gebt, eure Ziele zu erreichen.
Was willst du in der Zukunft erreichen?
Zunächst einmal möchte ich meine Matura machen. Nach der Matura möchte ich dann gerne in Trier studieren, und es hat auch einen ganz bestimmten Grund, warum ich gerade in Trier studieren möchte - und dieser Grund hat etwas mit "Liebe" zu tun …